Übersetzungen
Nathan Thrall: Ein Tag im Leben von Abed Salama
Als nahe Jerusalem ein Schulbus mit palästinensischen Kindern verunglückt, ist das eine vorrangig menschliche, aber auch eine politische Tragödie. Denn das Gerangel um Zuständigkeiten verhindert ein schnelles Eingreifen der Rettungskräfte. Diese Nacht wird für viele Beteiligte, Kinder, Eltern, Retter und Betreuer zum Albtraum.
Sachlich, aber durchaus mitreißend erzählt der amerikanische Autor Nathan Thrall, der seit Jahren in Jerusalem lebt, die Geschichte der Betroffenen, allen voran der Angehörigen von Milad Salama, der bei dem Unglück ums Leben kam. Doch nicht nur die Geschichte von Personen wird dargestellt, sondern auch der Werdegang des Nahost-Konflikts. So wird dieses Buch -- ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis -- zu einem Lehrstück in Sachen israelischer und palästinensischer Geschichte.
Erschienen im Pendragon Verlag, Bielefeld im August 2024.
Übersetzung von Lucien Deprijck
Stephen Crane: Das Monster und andere Geschichten
Der amerikanische Autor Stephen Crane (1871 - 1900) war in der deutschsprachigen literarischen Szene lange ein Stiefkind. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert, auch dank einer mehrbändigen Edition im Pendragon Verlag. "Das Monster und andere Geschichten" vereinigt einige der stärksten und auch merkwürdigsten Erzählungen Cranes, darunter die ebenso spannende wie aufschlussreiche Titelstory, die viel über die allgemein menschlichen Abgründe verrät, aber auch über die Rassenfrage in den USA zur Zeit um 1900. Und wer skurrile Geschichten liebt, sollte unbedingt "Zwölf Uhr" lesen -- eine Erzählung mit einem "Showdown" der besonderen Art.
Erschienen im Pendragon Verlag, Bielefeld, 2022
Übersetzt und mit einem Nachwort von Lucien Deprijck
Robert Louis Stevenson: Der Pavillon in den Dünen
An einem schottischen Küstenstreifen zwischen rauem Wind und tiefhängenden Wolken kämpft der Abenteurer und Vagabund Frank Cassilis um die Liebe der Bankierstochter Clara Huddlestone. Doch um Claras Herz zu erobern, gilt es zunächst, ihren korrupt gewordenen Vater vor seinen rachsüchtigen Verfolgern zu retten.
Diese Erzählung vom Umfang eines Kurzromans gehört zu den besten Stücken des schottischen Erzählers Robert Louis Stevenson, der Ende des 19. Jahrhunderts mit "Die Schatzinsel", "Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde" und "Der Junker von Ballantrae" zu Weltruhm gelangte. Hier gibt der Autor viel von sich selbst preis, denn die geschilderte Liebesgeschichte ist andeutungsweise seine eigene und spiegelt die Werbung um seine spätere Ehefrau, Fanny Vandegrift Stevenson.
Erschienen bei mare, Hamburg, 2018
Übersetzt und mit einem Nachwort von Lucien Deprijck
Stephen Crane: Das offene Boot und andere Erzählungen
Die Erzählung "Das offene Boot", an der sich niemand geringerer als Ernest Hemingway orientierte, gehört heute zu den Paradestücken der amerikanischen Literatur. Und sie ist umso interessanter, da ihr eine persönliche Erfahrung des Autors zugrunde liegt: Anfang 1897 erlebte Stephen Crane vor der Küste Floridas den Schiffbruch des Dampfers "Commodore" und die dramatischen Stunden bis zur Rettung. Mit dem ihm eigenen eindrücklichen realistischen Stil hat Crane diese Begebenheit journalistisch wie auch literarisch verarbeitet.
In diesem Band finden sich außerdem alle Erzählungen Cranes, die sich motivisch um das Meer drehen, viele davon erstmals auf Deutsch. Dazu gehören "Die Flügel der Jugend", "Die tristen Tage von Coney Island" und "Der Tod und das Kind". Enthalten ist auch die Erzählung, die viele für die stärkste aus der Feder des Autors halten: "Die Männer im Sturm".
Erschienen bei mare, Hamburg, 2016.
Herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Lucien Deprijck
"... von Lucien Deprijck einfühlsam ins Deutsche übersetzt." (Deutschlandfunk)
"Vorzüglich übersetzt." (Neue Zürcher Zeitung)
"Grandios übersetzt." (Die Furche, Wien)
Fanny und Robert Louis Stevenson: Südseejahre
1889 begab sich der schottische Autor Robert Louis Stevenson auf der Suche nach einem besseren Klima auf eine Reise durch die Südsee -- und ließ sich schließlich auf der samoanischen Insel Upolu nieder. Nur wenige Jahre waren dem Tuberkulosekranken zu diesem Zeitpunkt noch beschieden. Der Bau eines Hauses in der Wildnis, das Betreiben einer Landwirtschaft und die Anlage einer Plantage wurden zum größten Abenteuer seines Lebens. Fanny Stevenson, seine Ehefrau, führte in dieser Phase ein Tagebuch, das diese Pionierzeit hautnah miterleben lässt. Und auch Stevensons Briefe geben Aufschluss über Höhen und Tiefen, Schicksalsschläge und glückliche Zeiten. In diesem Band sind die Texte beider zusamengefasst.
Erschienen bei mare in Hamburg, 2012, nunmehr in der 3. Auflage
Übersetzt, herausgegeben und mit Begleittext und Nachwort versehen von Lucien Deprijck
Sonstiges -- als Übersetzer/Herausgeber/Nachwortverfasser (Auswahl)
Thomas Curran: "Nie gut genug", Rowohlt, Hamburg 2023 (Übers.)
Stephen Crane: "Maggie". Marixverlag, Wiesbaden 2017 (Nachwort)
Burstein/de Keijzer: "Die Wahrheit hinter Dan Browns INFERNO". Goldmann Verlag, München 2013 (Übers.)
Mark Twain, „Das Kriegsgebet“ in: Mark Twain: „Kannibalismus im Zug“. Zweitausendeins, München 2010 (Übers.)
Anthologie „Reinschrift 2“ im Van Aaken Verlag, Köln 2007 (Hrsg. und Autor)
Stephen Crane, „Eine Einbildung in Rot und Weiß“, in: „Der Rabe“ Nr. 65, Haffmans bei Zweitausendeins, München 2007 (Übers.)
Hildred/Ewbank: "David Beckham. Trendsetter und Fußballstar". Heyne Verlag, München 2004 (Übers.)
Robert Louis Stevenson: "Meistererzählungen", Diogenes, Zürich 1994 (Nachwort)